Panasonic FRC37 Tourer

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Es ist so, als wenn der Autor zu Beginn des Krimis bereits verrät wer der Täter ist, aber so sieht es jetzt nun mal aus, der Panasonic Tourer.

Ich wohne in Bremen, mit Ausnahme diesen Sommers ist das Wetter hier oft kalt, windig und nass. Es wird im Winter früh dunkel oder gar nicht richtig hell. In der Garage stehen viel zu viele Räder, und nicht ein einziges davon hat Schutzbleche oder Licht. Ich wollte also ein Rad, bei dem ich keine SKS Raceblade Schutzbleche morgens anstecken muss, wenn der Himmel nach Gefahr aussieht und mich nicht am Abend im Büro darüber ärgern, wenn ich wieder die Positionslichter zuhause vergessen habe.

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Ein Rad, dass in diese Landschaften passen muss:

1009 Bremen Pellen Landschaft Uni Park

Die Landschaft um Bremen herum im speziellen…..

1009 Bremen Pellen Landschaft im Allgemeinen

.. und im allgemeinen.

Und außerdem wollte ich einen Panasonic Rahmen, aber das ist eine andere Geschichte. Ich hatte bis 2001 ein blaues custom-made Panasonic, es war mein erstes richtiges Rennrad und ich liebte es. Dann wurde es gestohlen, was ich damals als nicht schlimm empfand, denn es gab mir die Möglichkeit mir ein neues, schickes Rennrad zu kaufen. Erst als ich anfing selber zu basteln, fiel mir auf, was ich da verloren hatte. Über Kontakte in Japan und zusammen mit Ferdinand aus dem Forum habe ich dann über Hiroshi von C-Speed einen neuen Rahmen bestellt. Ich wollte aber nicht den rassigen Rennradrahmen FRC07 sondern den massigen FRC37 mit Ösen für Schutzbleche und Gepäckträger. Das heißt, eigentlich wollte ich ja den tourigen FSS4, aber den gibt es leider nur bis zu einer Größe von 54 cm.

Das eigentliche Objekt der Begierde: Panasonic FSS4 Rahmen

Die Bestellung lief gut, den Rahmen durch den Zoll zu bringen kostete eine Menge Zeit lief aber letztendlich auch. Und irgendwann im September war dann der Rahmen bei mir, zusammen mit ein paar Anbauteilen die ich mir bei dieser Gelegenheit auch aus Japan hatte kommen lassen: einer Nitto S65 Sattelstütze, einem Nitto Pearl Vorbau und einem Nitto Mod. 55 Lenker. Ich hatte lange überlegt, was ich mir an das Rad bauen möchte.

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Das ist ja das schöne, wenn sich die Lieferung eines Rahmens dahin zieht. Es gibt viel Zeit darüber nachzudenken, wie dieser aufgebaut werden könnte und man kann stundenlang im Internet darüber brüten, wie welche Kombination von Teilen zusammen passen würde. Also sinnvoll verbrachte Zeit im Äther, die der Bildung und Reifung dienlich ist und uns von dem Elend der Welt ablenkt.

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Vielleicht verrät mir mal jemand, aus welcher Gruppe diese Campagnolo 8-fach Ergohebel sind.

Entscheidend in der Planung ist erst einmal die Frage zu klären, welche Schaltung an ein Rad soll, denn in vielen Fällen hängen andere Entscheidungen von dieser ab. Zunächst einmal technische und funktionale, dann finanzielle und dann die des Designs, denn wenn es zum Beispiel unbedingt Campagnolo 9-fach sein muss, dann stellt sich sofort die Frage, wie man verdammt noch mal dafür eine Hinterradnabe bekommt. Oder bei Shimano 10 oder 11-fach stellt sich sofort die Frage, welche Kurbel man dazu montieren will, denn auf keinen Fall kommen diese klobigen, neumodischen Shimano-Kurbeln an irgendein Rad von mir.  Ich hätte mir eine Campagnolo 11fach vorstellen können, aber die war mir zu teuer, eine 10-fach zu billig vom Design her. Gefühlsmässig tendierte ich sehr zu Campagnolo, auch wenn auf ein japanisches Rad vielleicht auch eine jap. Gruppe montiert werden sollte. Aber seit einigen Monaten, genauer gesagt seitdem ich regelmäßig und schnell mit meinem Moser Leader AX Evolution unterwegs bin (Campa 8-fach), gefallen mir Ergopower Hebel so viel besser.

Abgehakt.

Da ich nicht so viel Geld ausgeben wollte – denn erstens kostete der Rahmen bereits genug und zweitens fährt dann das schlechte Gewissen immer mit, ja , wenn man mit dem teuren Rad überhaupt noch fährt, und jeder Kratzer erzeugt eine Stimmung wie der Ausbruch einer Ebola Epidemie – schaute ich erst mal, was noch im Keller übrig geblieben war. Da lagen noch Modolo Morphos Hebel, und ich kann mir so überhaupt nicht vorstellen dass die funktionieren. Und dann lagen irgendwo noch Campagnolo 8-fach Ergopower Hebel rum, ca. von 1993, aber ob dies nun Record, Chorus, Athena oder Veloce Hebel sind, ich kann da beim besten Willen keinen Unterschied entdecken. Es wäre doch so schön, wenn Valentino Campagnolo dies einfach mal draufgeschrieben hätte. Ich hatte auch noch ein passendes 8-fach Schaltwerk (Chorus, angeblich, auch hier schwer zu sagen) und einen Satz 8-fach Naben, damit war die Grundausstattung gelegt. Während der Rahmen auf dem Weg von Japan nach Deutschland war, besorgte ich mir eine Veloce Kurbel und einen Veloce Umwerfer.

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Man beachte den Winkel der sich zwischen Sattelstrebe und Ausfallende ergab.

Ein Steuersatz war bereits eingebaut und für das Tretlager hatte ich mir einen passsende Chorus Vierkant bestellt, an diesem Teil sollte man nie sparen. Eine original Campagnolo Kette 8-fach braucht kein Mensch und bei den Bremsen stellte sich heraus, dass die Geometrie des Rahmens nach langen Schenkeln schrie, so dass keine Campagnolo Bremse nach 1985 dafür in Frage kam. Doch dazu später.

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Die Schraube zur Schutzblechbefestigung hinten sitzt extrem nahe am Umwerfer .

Nachdem das alles geklärt war, die Teile langsam zuhause eintrudelten und man nur hofft, dass das alles irgendwie funktioniert und zusammenpasst, war die nächste Frage, wie das Rad für seinen besonderen Einsatzzweck aufgebaut wird. Ich möchte das Panasonic gerne im Herbst und Winter einsetzen und ehrlich gesagt ist es mir egal, wenn der Rahmen Kratzer und Dreck abbekommt und langsam alt aussehen wird. Wichtig ist vielmehr, dass er im Winter auf langen Strecken gefahren werden kann. Und lang im Winter heißt nass und feucht und dunkel, denn das Risiko im trockenen loszufahren und in den Regen zu kommen oder das Haus nicht vor Einbruch der Dunkelheit zu erreichen ist einfach größer als im Sommer. Und wenn man lange fahren möchte, insbesondere mit im Prinzip unkomfortabler, aber wärmender Kleidung, ist es wichtig, dass das Rad selber bequem ist. Und wenn ein Rad das Risiko hat dreckig zu werden, dann ist es besser möglichst viele schwarze oder zumindest dunkele Teile zu verbauen, sonst sieht es eben schnell so aus wie es ist: dreckig.

Am liebsten hätte ich wieder einen Nitto Mod. 55 Lenker verbaut, ich mag die klassische Form, wie man sie an meinem Basso Fior di Loto schön sehen kann. Ich wollte aber auch einmal etwas neues probieren, und ich hatte bei Nitto (B130, B132 und B134) und bei Velo Orange einige spezielle Randonneur Lenker gesehen, die mir geeignet erschienen.

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Velo Orange Randonneur Lenker

Mir gefiel die Idee gut und logisch einen klassischen Rennlenker zu haben, der nach außen hin hochgebogen ist,  so dass die Position in der ich normalerweise fahre (an den Hoods) höher liegt und ich aufrechter sitzen kann, ohne einen extrem hohen Vorbau mit vielen Spacern zu haben. An den Lenker kam schwarzes BBB Speedribbon Lenkerband in schwarz, das nach meiner Meinung beste wickelbare Lenkerband, weil es sehr flexibel und dehnbar ist und man zudem durch die Lochung einen guten Anhalt für die Überlappung beim wickeln bekommt.

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Als Sattel hatte ich zunächst einen schwarzen Brooks Professional Team Sattel angebaut, der erschien mir ober zu klobig und zu gewollt. Und ein Ledersattel ist nicht ideal für die Nässe der norddeutschen Tiefebene, zu zahlreich sind die Geschichten von gerissenen Brooks Sätteln die nicht nett genug behandelt wurden. Deshalb habe ich mich dann letztendlich für den Brooks Cambium C17 entschieden, den ich über den letzten Winter an meinem Canyon gefahren bin. Der Cambium ist allerdings nicht superkomfortabel, vielleicht wäre es besser gewesen die carved Version zu kaufen, aber die gab es halt vor einem Jahr noch nicht. Hier ist auf jeden Fall noch etwas Potential an dem man arbeiten kann, um das Rad noch besser zu machen über die Jahre.

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Neben den Händen und dem Hintern, sind die Füße Kontaktpunkte 4 und 5 auf dem Rad. Ich wollte an dem Panasonic keine Systempedalen, da ich das Rad sowohl für den Weg zur Arbeit, als auch für längere Touren fahren möchte.  Natürlich gibt es Kompromisspedale wie z.B. die Shimano PD-M324, diese sind aber vor allem ein Kompromiss, der keinen zufriedenstellt. Auf der anderen Seite gibt es sehr hübsche, klassische Rennpedale; im Keller habe ich noch einen Originalverpackten Satz Kyokuto Pro Ace, aber hier finde ich es nachteilig, dass diese nur von einer Seite fahrbar sind. Haken finde ich nicht wirklich gut, mit spitzen Büroschuhen lassen sich diese gar nicht besteigen, Kurze Haken, etwa von MKS sind auch keine gute Lösung, alles bereits ausprobiert und für nicht gut befunden. Was wirklich gut ist sind MKS Sylvan Stream Pedale, denn diese sehen klassisch aus, sind von beiden Seiten fahrbar und bauen sehr schmal, so dass die eher nach „Rennrad“ und weniger nach „Stadtrad“ aussehen. Diese sind aber auch langweilig, fast alle meine Räder haben entweder Systempedalen (Shimano SPD oder SPD SL) oder eben MKS Sylvan Stream – gibt es dazu gar keine Alternative? Was mir noch am ehesten einfallen würde sind MKS BM-7.

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Jetzt hatte ich noch das Bremsenproblem zu lösen, und dafür musste ich erst einmal den Rahmen in die Hände bekommen um abschätzen zu können wie viel Platz zwischen Gabel und Reifen ist. Sehr viel, was einerseits gut ist, denn es erlaubt Schutzbleche zu montieren, aber andererseits auch schlecht, denn moderne Zweigelenkrennradbremsen mit kurzen Schenkeln einem Verstellbereich von ca. 41 bis 50 mm erreichen die Felge nicht mehr. Auch hier Glück im Unglück, in einer Kiste im Keller hatte ich noch ein Paar Tektro R539 Bremsen. Den häßlichen und verräterischen Tektro Schriftzug bekommt man gut mit einem Felgenradierer von Swissstop weg und schon sieht das ganze top aus. Dann habe ich noch die sehr hässlichen Ganzkörpergummi Bremsklötze durch Shimano Ultegra Einheiten ausgetauscht und das ganze sieht somit nicht nur gut aus, sondern funktionirt auch top. Die roten Bremszüge von KMC aus Japan laufen in normalen, schwarzen Shimano Hüllen. Was mich gleich zum Thema Farben und Eloxat bringt.

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Ösen für Gepäckträger am Rahmen, Tektro Bremsen ohne Tektro Logo und mit Ultegra Bremsschuhen, Panaracer Pasella Reifen … hinten.

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Tektro Bremse mit langem Schenkelmaß auch vorne. Sparsamer Einsatz von rotem Eloxat mit roten KMC Bremszügen.

Es gibt auf dem Markt eine ganze Reihe von farbig eloxierten Teilen, mit denen man sein Rad nachrüsten kann. Dabei sind auffällige Komponenten wie Pedale, Felgen, Naben, Lenker oder Vorbauten, aber auch kleinere, unauffällige Teile wie Schalträdchen, Abschlusskappen, Endkappen; Kettenblattschrauben und Speichennippel. Bei den größeren Teilen ist es so, dass die farblich meistens nicht zum Rahmen passen, es sei denn dieser ist schwarz oder weiß. Auf keinen Fall sollte man versuchen beispielsweise einen blauen Rahmen mit blau-eloxierten Felgen zu kombinieren. Zwei verschiedene Blaus sehen meisten schlechter aus als zwei komplementäre Farben. Zudem ist die Zweitverwendung solcher Teile deutlich eingeschränkt, silberne und schwarze Komponenten kann ich auch an anderen Rädern verwenden, aber blaue MKS Sylvan Stream Pedale – da wird es schon schwieriger.

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Aufgefallen? Blaue Hexagonal Nippel

Kleinere Teile hingegen, die nur punktuell eingesetzt werden und hier und dort einen Farbkleckser setzen sind dagegen sehr gut. Ich kaufe die überwiegend bei Radsport Erdmann ein, die eine ganz hervorragende Auswahl haben. Rote Bremszüge mit roten Abschlusskappen und roten Endkappen bieten wirklich nur ein ganz klein wenig rot, und auch wenn das rot der Eloxate nicht wirklich und richtig passt, so fällt dies wegen der Kleinheit nicht auf. Eine von fünf Kettenblattschrauben hat bei mir immer eine andere Farbe als die anderen vier – obwohl bei dem Panasonic müsste ich diese noch auswechseln. Und wenn man genau hinsieht, so entdeckt man auch die blauen Speichennippel.

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Shutter Precision Nabendynamo und Aby K Schutzblechbefestigung: stabil, aber umständlich

Bei den Laufräder habe ich vorne einen Shutter Precision SV-8  32L (nicht erschrecken, wenn jetzt theatralische Musik kommt – das kommt von der SV Website) verbaut, den ich wirklich sehr sehr gut finde. Klein und kompakt, einfach zu verbauen, symmetrische Flasche und genug Strom produzierend, dabei nicht so teuer – das ist meine erste Wahl, genau wie die von David. Genauso effektiv wie ein SON delux / 28 Dynamo – dabei aber wesentlich billiger. Bei den Felgen habe ich mich hinten und vorne für Rigida Chrina in silber entschieden. Ich wollte auf jeden Fall flache, geöste, Silberne Felgen haben und da ist die Auwahl doch sehr beschränkt: Neben der Rigida wären noch die H Plus Son TB-14 (zu teuer, zu breit) und die Mavic Open Pro / Open Sport in Frage gekommen, letztere wirken zu modern. Das ganze wurde eingespeicht mit DT Swiss Revolution Speichen 2.0/1.5 und blauen Hexagonalnippel. Wobei man die nicht hexagonal anziehen kann, da der Innendurchmesser der Öse nicht groß genug ist um den Schlüssel an den Nippel zu bringen. Mit 590 Gramm sind die Chrina Felgen recht schwer, aber eben auch stabil. Schwalbe HP Felgenband und Conti Schläuche verbaue ich fast immer, aber was kann anderes auf ein Panasonic Rad als Panasonic Panaracer Pasella Reifen? In 25 mm Breite übrigens, denn breitere Reifen sind für Touren und Stadt doch eher der Trend, aber 28mm breite Reifen passen wiederum nicht unter die Schutzbleche (vermute ich, muss ich allerdings noch überprüfen. Notfalls hätte ich ein Paar zum tauschen.

Das Hinterrad ist im Prinzip genauso auf eine 36L Campagnolo Nabe aufgespeicht, allerdings habe ich da durchgehend dickere Speichen, also DT Swiss Competition 2,0/1,8 verwendet.

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Aby K Schutzblech vorne

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Jetzt musste das Rad nur noch Wetter tauglich werden – also Schutzbleche mussten dran. Ich hatte bereits einmal Dia Compe Schutzbleche verbaut, oder genauer gesagt, ich hatte bereiots x-mal versucht die Schutzbleche an einem Rad zu verbauen, bis ich endlich eins gefunden hatte wo das ging. Das Problem bei den Blechen, die von der Qualität her sehr gut sind, ist, dass die Bleche im Querschnitt fast um 180 Grad und dabei noch sehr eng gebogen sind, so dass maximal, und wenn überhaupt ein 700C x 23 Reifen darunter verbaut werden kann. Und die Befestigung an den Rahmenösen ist nicht wirklich prickelnd. Ich hatte auch schon einmal die Curana C-Lite Schutzbleche verbaut, diese sehen aber viel zu modern aus und sind letztendlich aus einem hässlichen Plastik.

Bei Studio Brisant hatte ich die Aby K Schutzbleche gesehen und dann auf Verdacht bestellt. Diese sind nur leicht gewölbt (und haben keine gerundete Abtropfkante, leider) und haben eine sehr stabile Fixierung und Verstellung für die Montage an die Rahmenösen vorne und hinten. Der Einbau war überraschend unproblematisch, nach all meinen Schutzblecherfahrungen hatte ich mir dies weitaus schwieriger vorgestellt, aber es passte alles irgendwie zusammen; ein Loch musste ich bohren um die das hintere Schutzblech am Sitzrohr (und nicht an der Verbindungsstrebe hinter dem Tretlager, denn diese ist bei Panasonic flach) zu verschrauben. Diese Lösung finde ich bei Panasonic sehr elegant und effektiv. Ich hatte zwei interessante Artikel über Schmutzfänger gelesen, den einen auf dem Positivo Espresso Blog und einmal auf dem Blog von Jan Heine und das hat mich überzeugt auch einen zu montieren – bin gerade dabei. Vielleicht ist es dann möglich, über einen längeren Zeitraum auch bei Regenwetter mit trockenen Füßen im Herbst zu fahren – ich bin schon gespannt. Um die trockenen Füße sicherzustellen hatte ich mir zusätzlich Schuhe von Protective Seattle gekauft. Diese haben eine Stahleinlage, so dass die Sohle nicht so starkt flext und man noch gut Kraft auch auf ein Platformpedal bekommen kann.

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An den hinteren Ausfallenden gibt es zwei Paar Ösen, einmal für die Schutzbleche und ein zweites Paar für einen Gepäckträger. Für diesen Zweck sind auch oberhalb an den Sattelstreben Ösen angelötet.Ich habe hier Schrauben zur Aufnahme eines Pletscher Quick Rack angebracht, dies hat den Vorteil, dass man den Gepäckträger ohne Werkzeug und schnell an- und abbauen kann. Nicht dass ich so etwas benutzen würde, dies ist eher eine Investition in die Zukunft.

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So was wurde noch mit diesem Rad gemacht? Ach ja, hinten am Sattel baumelt ein O-Mamori, ein japanischer Glücksbringern vom Toyokawa Schrein in Tokyo und damit auch wirklich gar nichts schief gehen kann habe ich vorne am Steuerrohr (über dem hässlichen neuen Panasonic Logo) einen glücksbringenden Aufkleber von dem Kanda Myoin Schrein, insbesondere für Verkehrssicherheit platziert. Risikostreuung, denn man weiß ja nie oder eben leider zu spät, welche Religion nun recht hat mit dem Leben nach dem Tod und so.

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Der Flaschenhalter, hier ohnehin noch nicht zu sehen ist noch nicht optimal und das gleiche gilt auch für die Klingel. Ciclo HM4.4A Tacho habe ich an allen meinen Rädern vorbereitet und kann ich swappen von einem Rad zum anderen.

Ganz am Ende noch das Thema Licht. David von Positivo Espresso hatte sich nicht nur hervorragend auf dem Blog damit auseinandergesetzt, sondern mir ja auch zu einem günstigen Preis die Shutter Precision Dynamos besorgt. Hinten wollte ich kein Licht mit dem Dynamo vorne verbinden, einfach nur, weil ich die offene Verkabelung am Rahmen nicht wirklich schön finde und eine Führung durch den Rahmen geht nicht. Also einfaches rotes Anstecklicht mit Akku und USB Anschluss an die Sattelstütze gespannt. Vorne habe ich lange überlegt. Stilvoll wäre eine Edellux gewesen, keine Frage, aber auch irgendwie langweilig. Gereizt hat mich die AXA Luxx 70 Steady – nicht weil ich die vom Design her so schick finde – Gott bewahre, das Ding ist scheußlich. Aber es hat einen USB Port, d.h. man kann während des Fahrens elektronische Geräte über den USB Port aufladen. DAs funktioniert aber nur ausschließlich, also entweder Licht an, oder USB laden. nicht, dass ich das brauchen würde, denn ich habe noch nicht einmal einen Garmin (im Gegensatz zu fast allen regelmässigen Rennradfahrern mit denen ich in Bremen unterwegs bin). Und so bin ich mit dieser Lösung auch nicht wirklich zufrieden. Technisch funktioniert da Licht gut und leuchtet den Fahrweg gut aus. Und doch gibt es wieder ein völlig unvorhergesehnes Problem: Ist das Licht aus läuft es prima, aber wenn das Licht angeschaltet wird gibt es elektro-magnetische Störungen die den Tacho beeinflussen, der zeigt dann konstant die maximal Geschwindigkeit von 199.9 km/h an.  Ich habe einmal an den Hersteller AXA geschrieben, vielleicht haben die eine gute Idee was man da machen kann.

Was ist nun das Fazit dieses Rad? Hat es sich gelohnt der ganze Aufwand. Nun es sieht gut aus und es fährt sich gut aber nicht wirklich schnell. Es ist ein wenig wie ein Schlachtschiff, es liegt sehr ruhig in der Spur aber man braucht auch eine Menge Kraft, um es zu beschleunigen. Das liegt wohl vor allem an dem Gesamtgewicht, insgesamt bringt das Panasonic nun 12,6 kg auf die Strasse. Das muss jetzt erst einmal durch den Winter gefahren und getestet werden und dann gibt es ein wirkliches Fazit.

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13 Kommentare

Eingeordnet unter 2014, Mob, Panasonic FRC037

13 Antworten zu “Panasonic FRC37 Tourer

  1. haraldlegner

    Großartiger Bericht, ein tolles Rad hast du dir da gebaut! Den Scheinwerfer hätte ich nicht übers Herz gebracht. Der Luxos U ist zwar auch kein Schönheit, aber der Axa spielt da nochmals in einer ganz eigenen Liga (ok, den Preis mal aussen vor gelassen …). 😉
    Pass gut drauf auf, dass es dir diesmal nicht gestohlen wird!

    • Danke für das große Lob, das ist sehr nett. Ja, der Scheinwerfer …. aber da gibt es dann andererseits auch wieder Potential hier und da noch etwas zu verbessern und auszuprobieren. Langweilig wird es ja erst, wenn das Rad so richtig fertig ist. Habe gerade heute die Klingel ausgetauscht (lauter!) und am Vorderradschutzbleck einen Schmutzfänger von Brooks montiert. Irgendwie freue mich mich schon richtig auf die erste Fahrt durch den Regen.

  2. Looks great!
    Hope you can enjoy riding it this winter.

    • Thanks David – I got a lot of good suggestions from the posts you wrote on the PE blog about lights, hub dynamos, fenders and mud flaps. And of course thanks for the SV hub dynamo! Just mounted a Brooks mud flap on the front fender – can’t wait to to do my first rain ride. Did the lights arrived already?

  3. Manfred von Holstein

    Sieht super aus! Und Deine Photos sind auch sehr professionel.

    Ich kann nur Pedalen mit Buegeln empfehlen. Bin solche jahrelang gefahren, mit allen Schuhen. Man gewoehnt sich schnell daran, und sie sind letztlich doch bequemer und sicherer als einfache, offene Pedalen.

    • Danke für das Lob, das freut mich. Heute zum ersten Mal durch den Regen gefahren, die Schutzbleche und der Schmutzfänger bringen schon viel. Ich habe ein paar gute und vor allem spitze Schuhe und die passen überhaupt nicht in Bügelpedalen, habe schon verschiedene Typen (deep, half etc.) ausprobiert und nichts funktioniert gut. An der Ampel rein und raus ist auch nicht optimal. Dafür möchte ich das Rad aber haben, für den Weg zur Arbeit, kurze Strecken in der Stadt etc, dafür sind Platformpedale einfach am effektivsten auch wenn die Kraft nicht optimal übertragen wird. Abgerutscht bin ich von den Dingern auch noch nicht, sehe da keinen Nachteil.

  4. Julius

    Hallo,
    sehr interessanter Bericht, insbesondere da ich plane für mein Rad das gleiche Vorderrad einzuspeichen.
    Welche Speichenlänge hast du in der Kombination SP-V8 und Rigida Chrina verwendet?
    Besten Dank!

    • Hallo,
      hatte die mit spokecalc berechnet,dreifach gekreuzt, ERD 604 mm, Flange 52 mm; offset links und rechts 25 mm und dabei kam 292,9 mm raus.
      292 mm Länge gekauft, hat problemlos gepasst, obwohl ich noch Messingunterlegscheiben in den Nabenlöchern verwendet habe, wodurch man eigentlich etwas längere Speichen verwenden sollte. Viel Erfolg.

  5. Pingback: For Sale: Panasonic FRC37 Rahmen RH60 | there is no "I" in cyclyng

  6. Benedikt

    Moinmoin,
    ich les den Artikel bestimmt zum 3. Mal seit 2014. Bin grad beim Winterrad-Aufbau planen;) Auf den Bildern sieht es so aus, als ob die Schutzbleche gut höher könnten. Würden dann auch 28mm Reifen in den Rahmen passen?
    Der Aufbau ist immer noch super. Wie hat er sich die letzten 2 Winter bewährt?
    Schönen Gruß,
    Benedikt

    • Hallo,

      Die Schutzbleche (AbyK) passen so gerade bei 25mm Reifen, ich denke bei 28mm Reifen könnte dass sehr, sehr eng werden. Es kommt halt auf den Rahmen, die Bremsen und den Reifen an, weil 28 mm ist ja kein exaktes Maß der Reifenhöhe sondern irgendwas. Die AbyK Schutzbleche haben jedenfalls der Vorteil, dass die nicht so stark gekrümmt sich wie die Diacompe zum Beispiel. Bei denen schleift ein 28er Reifen sofort an beiden Seiten.
      Sehr ähnlich sind und gut sind auch die Edelstahl Schutzbleche von Studio Brisant.

      So, und jetzt die Wahrheit. Das Rad habe ich wieder auseinandergenommen und den Rahmen verkauft. Die grundsätzliche Idee war schon gut, aber das Rad war einfach zu lahm für mich. Rigida Chrina Felgen waren in diesem Zusammenhang auch keine wirklich gute Idee.

      Viel erfolg mit Deinem Aufbau!

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