Crossen mit Jörg. Oder doch nicht. Teil II

Ausschnitt aus dem Plakat Deutschland im Herbst

Anfang des Jahres hatte mich Jörg einmal zum Crossen in sein Heimatrevier mitgenommen. Heute wollten wir das wiederholen.

Nach einer anstrengenden Woche wachte ich so gegen 10 Uhr auf, vertrödelte meine Zeit im Bett mit dem was man so im Bett machen kann und machte mich dann auf den langen, beschwerlichen Weg zum Frühstückstisch. Ich war schon völlig aus der Puste als ich ankam, und als ich dann die beiden Scheiben Toast anheben musste, um sie in den Toaster zu stecken war ich dann mit der Kondition völlig am Ende – na, das konnte ja toll werden und dann auch noch Crossen! Mit Jörg! Dem König der sandigen Hügel West- und Südseits der Weser!

Mein Badboy Crosser stand unberührt seit einem Jahr in der Garage, nachdem Jörg netterweise die Scheibenbremsen wieder auf Vordermann gebracht hatte (also vorne UND hinten). Fix pumpte ich die Reifen auf, montierte Tacho und Lampen dran – jetzt schnell noch eine kleine Runde drehen und sich wieder an das Ding gewöhnen. Fst lege ich mich auf die Fresse – Moutainbiken ist doch nicht so einfach, wie ich dachte. Obwohl, ich glaube es würde dem Vorwärtskommen helfen, wenn an dem Rad auch eine Kette montiert wäre. So ein Mist. Das Ding war verrostet und vor einem Jahr habe ich das weggeschmissen und vergessen eine neue zu besorgen.

Ich rief Jörg an und erzähle ihm von meinem Mißgeschick. „Sollen wir trotzdem fahren, ich hätte schon Lust?“ Klar, wir einigen uns auf die Singlespeed Variante und beschliessen unseren Eingangsmöhren wueder etwas Auslauf zu können. Das Basso? – Nee, zu schön für diese Jahrezeit und außerdem mit Schlauchreifen. Das neue Romani? Nett, aber auch mit Schlauchreifen. Und die Sachs JIS Kurbel passt sowieso nicht auf den ISO Vierkauf. Das Union? Hat vorne einen Platten. OK, das Union, Vorderräder die Luft halten habe ich noch gefühlte 21 in der Garage rumstehen. DeFacto besitze ich auch irgendwie über zehn Räder. Gefühlt sind die alle nicht optimal oder kaputt oder nicht wirklich einsaztzbereit. Das erinnert mich an einen Satz aus meienr Diplomarbeit: “ Ein Mann mit einer Uhr weiß wie spät es ist. Ein Mann mit zwei Uhren ist sich nie ganz sicher.“. Ich glaube, ich habe das von Robert A. Wilson zitiert.

Trotz des gnazen Stresses bin ich eine Minute vor Drei am geplanten Treffpunkt und Jörg kommt auf die Minute pünktlich. Ich bestaune sein polnisches Single Speed Bike. Miche Zeuch überall dran, sogar die Sattelstütze mit vielen Löchern – eine Freunde für jeden Statitiker. Eine Frage für jeden Benutzer. Da wir beide SingelSpeed Räder bzw. Fixies mit Stadtübersetzung fahren, geht es jetzt erst einmal langsam gegen den Wind Richtung Syke. Hier in dieser Gegend sieht wirklich beim ersten Mal alles gleicha us. Vermutlich bin ich hier mit Olli, Kaipi oder den anderen schon hundertmal langgefahren, aber ich kann mich einfach nicht erinnern. Am Anfang unterhalten wir uns noch, aber dann geht mir langsam die Puste aus und ich lutsche am Hinterrad von Jörg. Vor allem dann, wenn eine Hügelchen kommt und Jörg anzieht. Zum Glück bleibe ich dran, bis Jörg vorschlägt eine „Strategische Pause“ einzulegen. Eine strategische Pause ist, im Gegensatz zu einer normalen Pause, eine Pause die eigentlich gar nicht nötig ist. Alle, an einer strategischen Pause Beteiligten könnten eigentlich prblemlos noch 200km am Stück weiterfahren. Trotzdem macht man eine Pause, um die weitere Strategie der Ausfahrt im Detail zu planen. Man verhindert damit an Kreuzungen Dialoge wie „Warum rechts rum – ich dachte wir fahren hier links!“ Die dann spontane aber durchdachte Entscheidungen erfordern.

Das Endergebnis unserer strategischen Pause wear, dass wir noch etwas 10 km fahren und dann eine wirkliche Pause im Eiscafe Venezia in Harpstedt einlegen. Kaum sind wir dort angekommen fragt uns die Besitzerin, ob wir draußen sitzen und Eis essen wollen? Es ist der 16. November 2013, draußen ist es zwar nicht wirklich kalt, aber unsere Füße sind mittlerweile Eisblöcke und nach Eis ist usn auch nicht sooo zumute. Nein, wir wollen nach drinnen, einen Cafe und ein paar Wafeln mit heissen Kirschen. Oder vielleicht war die Besitzerin auch weitsichtiger, als wir dachten? Denn kaum sitzen wir drinnen und haben uns unserer durchgeschwitzten Funktionskleidung entledigt, fangen die Schaufensterscheiben des Cafes an zu beschlagen. Bevor wir kamen gab es noch so etwas wie eine Sicht auf Harpstedt, nach unser Ankunft wurde die Aussicht etwa so wie im Flakbunker.

Mittlerweile ist es dunkel gworden und wir machen uns auf den Weg nach Hause. Zum Glück haben wir eine gute Beleuchtung mit uns, Rückenwind und die Fahrt auf der Landstrasse geht schnell und konzentriert voran. Kein Autofahrer hupt, vielleich haben eher alle Mitleid mit uns? Jörgs Sigma Lampenhalterung macht schlapp. „Ist Olli auch schon einmal passiert“,sagt er „da haben wir uns da hinten in der Werkstatt Strapse geholt!“. Was bitte machen Olli und Jörg mit Strapsen. Aber manchmal sollte man auch nicht alle Fragen stellen, die einem auf dem Herzen liegen. Und schon sind wir wieder zurück in Brinkum und verabschieden uns.  Ich muß allerdings noch weiter nach Bremen und von Brinkum ist das alles andere als einfach – wie oft habe ich mich da schon verfahren und bin rste Stunden später wieder in besiedeltem Gebiet aufgetaucht. Jörg ziegt mir noch den Weg nach IKEA und von da aus bin ich wuppsdich wieder in Bremen. Geht doch.

Eine schöne Ausfahrt im Herbst über den man ja dieses Jahr wirklich nicht meckern kann. Danke an Jörg. Leider kein Bildmaterial.

2 Kommentare

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2 Antworten zu “Crossen mit Jörg. Oder doch nicht. Teil II

  1. Joerg

    Hallo Michael,
    schön das du ohne Umwege den Weg nach Hause gefunden hast.
    Hat mir auch derbe Spass gemacht und wird wiederholt, der Winter wird noch lang.
    Dicken Gruß Jörg

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